Der Tegeler See bietet die meiste Zeit im Jahr eine schlechte bis moderate Sicht. Kurzeitig, insbesondere wenn das Wetter eine Zeit stabil blieb, Sichtweiten bis 5 Meter und selten auch mehr. Dazu muss man aber schon Glück haben...
Meist ist die Sicht bei 1,5- 2,5 Meter zu ende - im Tiefen wird eher schlechter als besser.
Besonders lohnenswert sind die Tiefen zwischen 3 und 8 Meter. Hier finden sich viele Fische, wie Barsche, Hechte (stark zunehmend) und Zander (immer seltener). Krebse sind alltgegenwärtig. Bei Nachttauchgängen oder unter Gegenständen sieht man häufig Aale, die z.T. sehr groß sind und selten auch Quappen. Wer über ein Boot verfügt kann sich ein paar alte Holzwracks (bitte nix Großes erwarten) ansehen. Da mein - angeblich wasserdichtes - GPS sich nach seinem unfreiwilligem Tauchgang wieder gefangen hat, kann ich auch zwei dicht beieinander liegende Positionen beispielhaft nennen:
Wrack1 auf 6m: N52°34.364' E13°15.461'
Wrack2 auf 8m: N52°34.342' E13°15.426'
Man sieht, es gibt noch viel zu entdecken. Ich habs auch mittlerweile raus auf dem Echolot/Fischfinder die Wracks zu erkennen.
Auf N52°34.679' E13°14.879' findet sich vor dem Strandbad Tegel, direkt hinter den Bojen auch ein interressantes Loch mit dicken Fischen. Ältere Angler sagen es sei ein Bombentrichter einer Bombe aus dem zweiten Weltkrieg, die der Insel Scharfenberg galt, weil dort eine Rüstungsfabrik (Munition) stand.
Rund um die Insel Scharfenberg - insbesondere auf der Seeseite - gibt es wunderschöne Schnorchelgebiete, die mit einer Tiefe von 0,5 - 2 m und guter Sicht einladen.
Am Forsthaus oder dem neben dem Strandbad kann man einsteigen und der Försterkante (eine "Steilwand von 1 auf 3 m ) folgen. Hier wachsen im Sommer die Wasserpflanzen bis zur Oberfläche. Man kann darüber Schnorcheln oder im Tiefen Wasser (5m) davor Tauchen. Hier gibt es fast das gesamte Fischspektrum des Tegeler Sees zu beobachten: Barsche, Schleie, Karpfen, Hechte, Gründlinge, Plötzen, Bleie usw.. Unbedingt die Kamera mitnehmen.
An der Greenwichpromenade gibt es auch gute Tauchgründe, die hier schon beschrieben wurden.
Am Wasserwerk, gleich hinter der gleichnamigen Bushaltestelle, gibt es ein Einstieg, der allerdings genau in der Wasserskistrecke liegt. Hier sollte man nicht unbedingt im Sommer auftauchen. Dort gehts recht zügit auf eine Tife von 10-13m runter. Links, Richtung Segler, kommt eine "Sandbank" und vor den Stegen liegt noch ein kleines Wrack. Rechts, richtung Gänsewerder, ist es ziemlich monoton.
Wenn die Sprudler auf dem See an sind kann daran man im Freiwasser riesige Plötzenschwärme im Freiwasser beobachten.
Generell kann ich nur zur erhöhten Vorsicht mahnen: Es herrscht reger Bootsbetrieb und Taucher sind in den Köpfen der Skipper nicht allgegenwärtig. Da einige Bootsfahrschulen auch an Tauchbojen das kursgerechte Aufstoppen üben ist es nicht verwunderlich, dass - so wie mir passiert - man bei laufendem Motor an der Boje hochgezogen wird. Die Leute denken halt: Da schwimmt ne Boje mit einem Taucher drauf, hübsch, die nehm ich mit für mein Wohnzimmer. Naja, mir ist jedenfalls noch ein schlimmer Verwendungszweck für das Tauchmesser eingefallen :->
Ich tauche nun ohne Boje und wer gut navigieren kann, sollte es auch tun. Mein Tipp sind Nachttauchgänge, denn es herrscht Nachtfahrverbot.
Noch Fragen: brianb@scubastation.de