Sobald es das Wetter zuläßt, ist die Seebrücke Wustrow zum Tauchen sehr zu empfehlen. Jedoch gilt hier das Gleiche wie für die vor Ahrenshoop liegende "Sandtrans" - bei stärkerem Wind aus westlichen Richtungen wird es sehr ungemütlich und die Sicht geht schnell gegen Null. Zusätzlich stellen die dort aus Steinen gesetzten Wellenbrecher bei Wind und Strömung auch eine auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar.
Umziehen kann man sich auf dem Parkplatz kurz vor der Seebrücke, jedoch ist dieser auch sehr teuer. Tipp: Den Parkplatz an der Seebrücke nur zum anrödeln nutzen und das Auto von einer Begleitperson etwa 400m weiter auf dem günstigeren Parkplatz abstellen lassen.
Als Einstiegsstelle empfehlen sich die Wellenbrecher links von der Seebrücke. Nach etwa 50 Meter Schnorchelstrecke kann man abtauchen und die UW-Landschaft genießen. Es werden zwar nur max. 6 Meter Wassertiefe erreicht, aber die Tiefe macht bei diesem Tauchplatz auch nicht den besonderen Reiz aus. Links und rechts von der Seebrücke findest Du recht ausgedehnte Ausspülungen im lehmigen Boden, welche durchaus an Canyons erinnern. Deshalb haben wir den Platz auch immer "Little Canyons" genannt. Dazu kommt, abhängig von der Jahreszeit, auch ein recht großer Fischreichtum. Die besten Zeiten sind von April bis Juni und dann wieder von August bis Oktober. Vor allen Nachts sind fast immer recht große Seeaale und Dorsche zu sehen. Direkt unter dem Brückenkopf liegen ein paar Eisenpfeiler herum, welche vermutlich beim Bau der Seebrücke ins Wasser gefallen sind. Diese sind nun nicht nur ein beliebtes Versteck für die Fische, sondern darüber hinaus auch sehr schön mit Muscheln bewachsen. Im Frühjahr kommen regelmäßig Seehasen bis vor den Brückenkopf und laichen unter den vielen großen Steinen. Außerdem sind im Frühjahr auch sehr viele Plattfische und Dorschschwärme unter der Seebrücke anzutreffen. Deshalb wird die Seebrücke auch von ziemlich vielen Anglern besucht, was die Unmenge an diversen Anglerzubehören unter Wasser erklärt. Wegen der Grundbeschaffenheit reißen diese sich hier oft ihr Geschirr ab. Mit ein wenig Rücksicht kommt man mit den Anglern aber bestens aus.
Insgesamt also ein wirklich interessanter Tauchplatz, den man bei günstigem Wetter, am besten nach ein paar Tagen S-O Wind, besuchen sollte. In jedem Fall muss eine gut sichtbare Oberflächenboje mitgeführt werden. Die Seebrücke wird zwar nicht direkt von Schiffen angefahren, jedoch dreht die DLRG gern ein paar Runden mit dem Zodiak...
Wir danken Christian für die Infos!