Der Fischkutter SAS 33 "Sturmvogel" sank am 2. November 1984 in Folge einer Kollision mit der Eisenbahnfähre "Rostock" (Saßnitz-Trelleborg). Der hölzerne "Sturmvogel" (Baujahr 1958) wurde gegen 6.00 Uhr morgens in dichtem Nebel auf der Steuerbordseite in Höhe des Ruderhauses gerammt und ist nur wenig später gesunken. Zwei Matrosen konnten gerettet werden, die Suche nach dem Kapitän und einem Maschinisten blieb jedoch erfolglos.
Das Wrack des liegt heute vor der Saßnitzer Kreideküste in ca. 16m Tiefe auf sandigem Grund. Der Rumpf des Kutters liegt mit Neigung nach Backbord auf der Seite, so dass man bereits ab ca. 12 m Tiefe Kontakt zur Bordwand hat. Der "Sturmvogel" befindet sich bereits im fortgeschrittenen Stadium des Verfalls, die Aufbauten des 17m langen und 6m breiten Fischkutters sind nicht mehr vorhanden. An der Reling sind die Rudimente der Taljen und ein Spill zum Aufholen der Netze zu erkennen. Der Rumpf ist zwar noch fast vollständig erhalten, aber mittlerweile schon stark bewachsen. An einigen Stellen sind die hölzernen Strukturen aber noch immer gut zu sehen.
Beim Umtauchen des Wracks in Höhe der Kiellinie lohnt sich ein Blick mit der Lampe in den dunklen Bereich zwischen Bug und Meeresboden, der als Versteck für größere Fische (Dorsch) zu dienen scheint. Die nähere Umgebung des Wracks ist wenig spektakulär, vereinzelt liegen Holzteile im Sand, welche aufgrund ihres Zustands aber kaum noch ihrer ehemaligen Funktion zuzuordnen sind. Die beiden Fischkästen, welche man beim Übertauchen des Decks vorfindet, sind inzwischen - Ironie des Schicksals - zum Hort für Jungfische geworden.
Eine Umrundung des Wracks nimmt nicht mehr als 10 Minuten in Anspruch, Taucher mit Kamera und Liebe zum Detail können den Tauchgang aber durchaus auf 30 Minuten und mehr ausdehnen. Etwas Um- und Vorsicht ist geboten, da sich am Wrack noch einige Netzreste und Schnüre befinden, in denen man sich verfangen könnte.
Achtung: Das Wrack liegt im Ansteuerungsgebiet des Saßnitzer Fährhafens! Wegen des Schiffsverkehrs (es sind dort auch heute noch richtig große Pötte unterwegs) ist große Vorsicht geboten und für Taucher unbedingt darauf zu achten, möglichst nahe am eigenen "Mutterschiff" aufzutauchen sowie vor dem Aufstieg eine Boje zu setzen.
© Ray Rabe / 200bar.de