Die „MS Transport“ wurde 1886 ursprünglich als Segler gebaut. Später setzten sich jedoch mehr und mehr die Motorschiffe durch, da sie wegen ihrer Geschwindigkeit und Wetterunabhängigkeit bessere Frachtraten bekamen. So wurde auch die „MS Transport“ mit einem Motor nachgerüstet. Die „MS Transport“ sank am 9. April 1958 auf einer Reise von Flensburg nach Kerteminde. Der Hergang des Unglücks wurde jedoch nie ganz aufgeklärt. Bekannt ist, dass der Motor ausfiel und dass der Schiffsführer trotz steifem Wind mit schweren Seeboen angebotene Hilfe ablehnte. Einige Tage später fand man das Wrack in 35m Wassertiefe mit offenen Luken.
Heute liegt es in knapp 35m Tiefe ca. 5,3nm nordöstlich von Mommark im Kleinen Belt. Das Wrack liegt auf ebenem Kiel und ist ca. 3° nach Steuerbord geneigt, der Bug weist ziemlich genau Richtung Westen. Die Länge des Wracks beträgt rund 35m und es ist ca. 5-6m breit. Im Laderaum finden sich noch Reste von Steinkohle, welche auch ein Grund für den Untergang gewesen sein könnte. Denn Steinkohle, in der Frachtschifffahrt auch als „rolliges Gut“ bezeichnet, verrutscht sehr leicht und kann den Schwerpunkt eines Schiffes gefährlich verändern.
Wenn man den Tauchgang am Achterschiff beginnt, dann bekommt man zuerst die Reste des Deckshauses zu sehen. Ausser einem Schott und einem Deckshausfenster ist davon aber nicht mehr viel übrig. Weiter nach vorn kommt der Laderaum in Sicht, welcher sich auch leicht durchtauchen lässt. An dessen vorderer Kante befindet sich ein Niedergang, der wahrscheinlich zur Unterkunft der Besatzung führte. Noch weiter vorn sieht man ein quer liegendes Spill. Man könnte annehmen, dass die „MS Transport“ auch mal als Fischereifahrzeug unterwegs war, denn diese Art von Spill wurde hauptsächlich in der Fischerei verwendet. Dass die „MS Transport“ ursprünglich als Segler gefahren ist, beweisen die Reste eines Bugspriets. Das ist ein langer Baum, der über den Bug des Schiffes hinaus geht und Klüver- oder Fliegersegel trägt. Als künstliches Riff ist das Wrack heute sehr schön bewachsen und zu einer Heimstatt für Seenelken, Seescheiden, Miesmuscheln, Seepocken und vieles andere Ostseegetier geworden.
Unser dank gilt Peter Klink vom Bubblewatcher Tauchservice für die freundliche Genehmigung, eine Kurzform seiner Wrackbeschreibung hier veröffentlichen zu dürfen!