Das Wrack der "Svendborgsund" gehört zu den größten Wracks der westlichen Ostsee. Die als Küstenmotorschiff geplante "Svendborgsund" wurde am 23. September 1964 in Arhus auf den Namen "Kenitha" getauft. Sie war ca. 60m lang, 299 BRT groß und wurde im Frachtverkehr zwischen Nord- und Ostseehäfen eingesetzt. 1977 wurde sie an ihren letzten Eigner nach Svendborg verkauft und fuhr seitdem als "Svendborgsund". Auf ihrer letzten Reise von Nakskov (Dänemark) nach Ruysbrock (Holland) hatte das relativ junge Schiff eine Ladung Hopfen an Bord. In der Silvesternacht 1978/79 wurde das Schiff in sehr schwerem Wetter, vor allem durch die Vereisung der Aufbauten, zu einer gefährlichen Falle für die Besatzung. Die Crew verließ das Schiff, welches dann am 2. Januar 1979 ca. 9 Seemeilen nördlich des Kieler Leuchtturmes sank.
Die "Svendborgsund" liegt heute ca. 4,6nm nordöstlich von Damp in maximal 24m Wassertiefe auf schlammigem Grund. Der Schiffskörper liegt kieloben und ca. 30° zur Seite geneigt. Man kann sich den Vorsteven samt Anker, den reich mit Blumentierchen bewachsenen Rumpf und das Ruderblatt anschauen. Die Schraube wurde von dänischen Tauchern abgeborgen. Sie dreht sich heute unter einem fast baugleichen Kümo. Durch die Neigung nach Steuerbord kann man auf der Backbordseite zwischen Meeresgrund und Schanzkleid durchtauchen und erreicht so das Hauptdeck des Schiffes. Es ist als wäre man in einer riesigen Höhle, deren oberer Abschluss das Deck des Wracks bildet. Erfahrene Taucher können auch unter die Brückenaufbauten vordringen. Taucht man weiter in Richtung Vorsteven, so kann man den gesamten Laderaum durchtauchen. Hier liegen auch noch einige Bohlen, die wohl zur Lukenabdeckung gehörten. Auf der höher gelegenen Backbordseite in der Brückennock befindet sich das Schott zur Brücke. Leider ist diese stark versandet, so dass man nicht weit eintauchen kann. Positionslaternen und alles was nicht niet- und nagelfest war haben frühere Taucher bereits demontiert. Auf dem Achterschiff gibt es einen ca. 50x50cm großen Niedergang zum Maschinenraum. Zum durchtauchen ist dieser jedoch viel zu eng und zu lang.
Unser dank gilt Peter Klink vom Bubblewatcher Tauchservice für die freundliche Genehmigung, eine gekürzte Fassung seiner Wrackbeschreibung hier veröffentlichen zu dürfen!