Die Steinbrüche von Löbejün gehören sicher mit zu den beliebtesten Tauchspots in Deutschlands Osten. Die 3 Steinbruchkessel, welche durch Regen und Grundwasser ihren Wasserstand halten, liegen sehr nahe beeinander, alle drei Spots sind betauchbar. Fische gibt es dort nicht allzu viele, meist trifft man Barsche. Bekannt sind die Steinbrüche jedoch für das reichliche Krebsvorkommen. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass uns im Herbst der letzten Jahre regelmäßig vom Auftreten von Süßwassermedusen Craspedacusta sowerbyi berichtet wurde. Der mit etlichen kleinen Tentakeln besetzte Schirm dieser Meduse, welche übrigens die einzige in Mitteleuropa vorkommende Süßwasserqualle ist, erreicht einen Durchmesser von etwa 0,6 bis 22mm. Insgesamt locken die Steinbrüche von Löbejün jedoch weniger wegen ihrer Tier- und Pflanzenwelt. Vielmehr erliegt man hier schnell dem besonderen Reiz des Steinbruchtauchens: Umrandet von steilen Felswänden kann man bei meist überdurchschnittlich guten Sichtweiten alte Pumpenhäuschen, Loren, Schienen u.s.w. entdecken. Frühes Aufstehen lohnt sich: Je weniger Taucher vor einem dort waren, desto besser ist natürlich die Sicht.
Nach dem jahrelangem Hin und Her mit Tauchverboten, gefolgt von einer stillschweigenden Duldung durch die Eigentümer gibt es seit Anfang 2007 nun eine Tauchbasis an den Steinbrüchen von Löbejün. Ja, man muss nun auch in Löbejün eine Tauchgebühr bezahlen. Jedoch sollte das leidige Müllproblem, welches eine Mitursache für den ganzen Ärger und das Tauchverbot war, vom Tisch sein. Wenn man die alten Zustände in Löbejün kennt und die Steinbrüche jetzt erneut besucht erkennt man sofort, was Klaus Diersch vor Ort bereits geleistet hat. Neben der Tatsache, dass der ganze Müll und Dreck endlich weg ist, gibt es nun auch Toiletten und eine Füllstation vor Ort.
Da die einzelnen Steinbruchkessel keinen richtigen Namen haben, haben wir sie einfach Löbejün I, II und III genannt.
Löbejün I: Der erste Steinbruch liegt direkt an der Tauchbasis. Dieser ist der größte Kessel und mit ca. 18 Metern auch der tiefste der 3 Steinbrüche. Der Einstieg ist hier recht bequem möglich, der bereit stehende Anrödelstisch ist auch sehr hilfreich.
Löbejün II: Der Zweite, also der mittlere der drei Steinbrüche, ist etwa 10m tief und von steilen Felswänden umgeben. Der Ab- und Aufstieg mit Tauchausrüstung ist hier vergleichsweise mühsam. Der neue Pächter hat den Weg bereits begehbar gemacht, es soll hier auch noch eine Treppe installiert werden.
Löbejün III: Im dritten Steinbruchkessel (von der Basis aus gesehen) erreicht man ca. 12m Maximaltiefe. Man kann auch mit dem Auto ranfahren, nach Anmeldung auf der Basis wird einem die Schranke geöffnet. Pächter Klaus Diersch und seine fleißigen Mitarbeiter haben hier bereits eine schöne neue Treppenanlage zum Steinbruch fertiggestellt. Jetzt kann der Zugang zum Tauchgewässer auch bei schlechten Wetter erfolgen ohne dass man Gefahr läuft, mit seinem Tauchgerödel den Hang herunter zu rutschen. Für eine gemütliche Umrundung in mittlerer Tiefe muss man etwa 30-40 Minuten einplanen, man stößt dabei auf etliche Überbleibsel (loren, Rohre etc.) aus der Abbauzeit. Gleich links vom Einstieg befindet sich auch ein betauchbares Pumpenhäuschen. Neben Barschen, Krebsen und Hechten kann man in diesem Kessel sogar einem stattlichen Wels begegnen.
Anfahrt: z.B. über die A14 (Halle - Magdeburg) Abfahrt Löbejün. Nach etwa 500m in Richtung Löbejün, noch vor den Bahnschienen, rechts in einen Feldweg abbiegen.
Tauchbasis Taucherkessel Löbejün
Inh. Klaus Diersch
Tel.: 0175-7528784
Tauchgebühr: 7,- EUR
Füllpreis: 0,50 EUR pro Liter
Nitrox möglich, Scooter- und Rebreather-Verleih
Zelten bzw. Stellplatz für Wohnmobil nach Absprche möglich
Öffnungszeiten:
Mo-So 9 bis 18 Uhr
Außerhalb der üblichen Saison wird eine vorherige telefonische Anmeldung empfohlen.