Der Kulkwitzsee liegt direkt an der Leipziger Stadtgrenze und gehört ganz sicher zu den schönsten Tauchgewässern im Osten Deutschlands. Daraus resultiert aber auch, dass der See an sonnigen Sommerwochenenden von einer nicht unerheblichen Menge an Tauchern, aber auch Badegästen und anderen Wassersportlern besucht wird. Es ist also Vorsicht geboten, da man immer auch mit Boots- oder Surfverkehr zu rechnen hat. Ausserdem wird der See auch intensiv von Anglern genutzt. An manchen Uferabschnitten wurden angeblich schon etliche Taucher "auf die Rolle genommen". Ein schweifender Blick über das Ufer kann also nicht schaden.
Der Kulki ist ein ca. 150 ha großer rekultivierter ehemaliger Braunkohletagebau, der heute seine Maximaltiefe bei 34m erreicht. Der See ist gut für alle Ausbildungsstufen geeignet und besonders im Tiefenbereich bis etwa 10m schön zu betauchen, denn dort ist er üppig mit Pflanzen und Fischen besetzt. So findet man im Bereich der ausgedehnten Characeenwiesen (Armleuchteralgen) z.B. Barsche, Hechte und teilweise
"wasserschweingroße" Spiegelkarpfen. Sicherlich nicht ganz so häufig, aber mit etwas Glück, sieht man sogar einen Wels von respektablem
Ausmaß. Bereits mehrfach wurde uns von solchen Begegnungen berichtet. Stellenweise sind auch noch Tagebaureste, wie z.B. Loren zu finden. Auch die gespenstisch anmutenden Baumreste, welche heute als "Unterwasserwälder" an mehreren Stellen im See stehen, machen den
Kulki-Tauchgang zum echten Erlebnis.
Taucher müssen beachten, dass es nur 3 genehmigte Einstiegsstellen gibt. Der Tauchbetrieb im See wird von 2 Tauchbasen organisiert. Die Tauchbasis Florian hat ihren
Sitz am Südende des Kulkwitssees und die Tauchbasis Delphin betreut die Einstiegsstelle am Hauptstrand und eine weitere auf dem Campingplatz. Diese beiden
liegen am östlichen Seeufer. Wer im Kulki tauchen möchte, ruft am besten vorher eine der beiden Tauchbasen an, da die Anzahl der Taucher, vor allem im Sommer,
auch limitiert werden kann. Eine telefonische Voranmeldung ist jedoch nicht Pflicht. In aller Regel reicht es aus, wenn man sich erst vor Ort bei der jeweiligen
Tauchbasis anmeldet. Tauchgebühren werden übrigens von keiner der beiden Tauchbasen erhoben.
Einstieg Tauchbasis Florian (Südufer):
Auch wenn es hier weder ein Wrack, noch ein Kleinflugzeug wie an den anderen beiden Einstiegsstellen zu entdecken gibt, lohnt sich
ein Tauchgang auch an dieser Stelle allemal. Besonders dann, wenn man auch die natürliche Schönheit des Sees zu schätzen weiß. Hervorzuheben bei
dieser Einstiegsstelle ist der große Parkplatz, welcher auch für den großen Wochenendansturm gerüstet ist. Hier findet man eigentlich immer einen Platz.
Angenehm ist auch der vergleichsweise kurze Weg zum Einstieg, der problemlos auch in voller Montur zurückgelegt werden kann.
Zu Ausbildungszwecken ist eine Plattform im See installiert. (Kontaktinfos unten)
Einstieg Tauchbasis Delphin I (Ostseite):
Eine sehr schöne Einstigesstelle, am Wochenende sind die Parkplätze jedoch schnell belegt. Frühes Aufstehen ist also nicht nur wegen der dann besseren Sicht
sinnvoll. Der Weg vom Parkplatz zur Tauchbasis, welche direkt am Einstiegspunkt liegt, muss zu Fuß zurückgelegt werden. Voll angerödelt ist das im Sommer
keine Freude. Besser man hat einen Rollenrucksack oder eine Sackkarre dabei und zieht sich dann an der Basis um. Neben dem besonders schönen Bewuchs
an dieser Einstiegsstelle ist sicherlich auch das dort versenkte Kleinflugzeug, eine 6m lange Piper, hervorzuheben. Es liegt in 18m Tauchtiefe Richtung 300° von der Tauchbasis aus. Übrig ist aber nur noch der Rumpf, ohne Propeller und Flügel. (Kontaktinfos unten)
Einstieg Campingplatz / Delphin II (Ostseite):
Diese Einstiegsstelle ist besonders für einen Kurzurlaub bzw. Wochenendtrip zu empfehlen, denn sie liegt auf dem Gelände eines Campingplatzes. Man schlägt
sein Zelt auf oder bezieht einen der angeboten Bungalows und hat dann recht kurze Wege zum Einstieg. Die Tauchbasis Delphin hat eine Zweigstelle vor Ort
eingerichtet, so dass auch die Flaschen wieder aufgetankt werden können. Natürlich können auch Tagesgäste diese Einstiegsstelle nutzen. Dies ist jedoch
etwas umständlicher, da in aller Regel nur Gäste des Campingplatzes das Gelände mit dem Auto befahren dürfen. Man muss also das Auto draussen stehen lassen
und das Gerödel eine nicht unerhebliche Strecke zum Einstieg schleppen. Eigentlich ist aber auch das halb so wild, insbesondere dann, wenn man sich dazu den
Handwagen von der Tauchbasis ausleiht. Das taucherische Highlight dieser Einstiegsstelle ist sicher das Wrack einer Motorbarkasse aus Stahl. Diese ist etwa 14m
lang und wurde, von Lack und Öl befreit rechts vom Einstieg auf etwa 23m Tiefe versenkt. Das Wrack weist noch Reeling und Deckseinrichtung, Positionslampen,
Steuerhaus, Oberlicht und viele schöne Details auf. Im Steuerhaus wurde sogar die Nachbildung eines Steuerrades befestigt. Das Wrack ist recht einfach zu finden:
Von der 2. rechten Bojentonne, die den Einstiegsbereich der Taucher markieren, startet man in Richtung 330 Grad und sollte sich nach wenigen Minuten mit der Nase
am Wrack stoßen. Hat man es verfehlt, muss man eben die 23m Tiefenlinie nach links und rechts absuchen. Da der Untergrund in dieser Tiefe schon sehr
schlammig ist und sich leicht aufwirbeln lässt, verschlechtert sich die Sicht am Wrack im Laufe des Tages zusehends. Für möglichst optimale Tauchbedingungen sollte man
das Wrack also als "early morning dive" auf den Plan setzen. Zu Ausbildungszwecken ist eine Plattform im Einstiegsbereich installiert. (Kontaktinfos unten)
Achtung: Regelung am Einstieg Tauchbasis Delphin und Campingplatz:
Die Zonen der Taucheinstiege wurden durch deutlich sichtbare Bojen (so groß wie Fahrwassertonnen) markiert. Dies soll die Badegäste vor Tauchern (und natürlich
auch umgekehrt ;-)) schützen. Ausserdem ist die Gefahr, von einem Angler "gehakt" zu werden im Einstiegsbereich deutlich minimiert. Einstieg und Abtauchen ist nur
im Bereich dieser Bojen erlaubt. Für den Aufstieg gilt folgende Regel: An der Abbruchkante (Tiefe ca. 4-5m) auftauchen und zum Einstiegsbereich orientieren. Kurs auf
den Einstiegsbereich nehmen und nur innerhalb des Bojenbereiches auftauchen. Zur Vermeidung von Interessenskonflikten sicher eine sehr sinnvolle Regelung. Weitere
Infos und geänderte Tauchordung direkt an der Basis Delphin.
UW-Karten: Sportfreund Olaf hat netterweise UW-Karten und eine Anfahrtsskizze vom Kulki erstellt und stellt diese über seine Homepage der Allgemeinheit zur Verfügung: hier klicken
Buchtipp:
Das Buch über die Flora und Fauna des Sees, richtet sich mit vielen Informationen und Bildern an die Freunde und Besucher des einzigartigen Leipziger Naherholungsgebiets. Unsere Sportfreunde die Autoren Dieter Florian und Hans-Joachim Lingelbach spüren seit Jahren als Fotografen interessante Motive über und unter Wasser auf. Die Erstauflage war im Sommer 2007 völlig ausverkauft, für die jetzt präsentierte 2. Auflage haben die Autoren aktuelles Bildmaterial vom See sowie einige Textpassagen erneuert. "Der Kulkwitzer See – ein Kleinod am Rande der Stadt" von Dieter Florian und Hans-Joachim Lingelbach, erschienen im Militzke Verlag Leipzig, 2. Auflage 2007, ISBN 10: 3-86189-757-für 14,90 Euro per Mail über info@linsenwels.de oder telefonischer Bestellung unter 0172 - 3478358 erhältlich.
Kontaktinfos Tauchbasen:
Tauchclub Florian (Tauchshop Florian)
Einstieg Göhrenz (Südufer)
Tel.: 0341 - 461 55 39
Tel.: 0341 - 391 65 84
Tauchschule Delphin
Ortsteil Lausen (Ostufer)
Tel.: 0341/480 38 26
Kulki Diving - Michas Füllstation
Mit automatischer Außenfüllanlage
(Benutzung nach Einweisung / Anmeldung)
Staffelsteinstraße 8
04207 Leipzig-Lausen (Ostseite d. Sees)
Mobil: 0177 567 45 50
Unterkünfte:
Campingplatz, Ferienhäuser, Allgemeine Seeverwaltung des Zweckverbandes Kulkwitzer See:
LeipzigSeen Projektmanagement GmbH
Sitz: 04420 Markranstädt, Falkenhain 5
Postanschrift: Straße am See 1
04207 Leipzig
Telefon: +49 341 710770
Telefax: +49 341 7107717
Wir danken mehreren Sportfreunden für die Unterstützung bei der Beschreibung! Ein besonderer Dank gilt Hans - Joachim Lingelbach für die freundliche Genehmigung, einige seiner UW-Fotos hier verwenden zu dürfen! Weitere Aufnahmen finden Sie auf seiner Webseite www.linsenwels.de