In dieser Region gibt’s zwar jede Menge Seen, aber nur wenige davon kann man Sportfreunden ruhigen Gewissens zum Tauchen empfehlen. Der Glienicker See bei Groß Glienicke am Westrand von Berlin gehört aber auf jeden Fall mit dazu. Für Taucher sind wohl die Einstiegsstellen auf der Berliner Seite am besten geeignet. Vom Ritterfelddamm im Stadtteil Kladow einfach in die Uferpromenade abbiegen und Du kommst direkt an die erste Badestelle. Das Auto kann zwar kostenfrei am Straßenrand abgestellt werden, jedoch ist gerade an den Sommerwochenenden kaum eine Lücke zu finden. In diesem Fall kann man sein Glück versuchen und die Uferpromenade weiter durchfahren, es kommen noch weitere Bade- bzw. Einstiegsstellen. Sportfreunde haben uns berichtet, dass man auch von der Brandenburger Seite in Groß Glienicke an den See rankommen würde. Jedoch stehen hier noch weniger Parkplätze zur Verfügung.
Die Sichtweiten im Glienicker See sind meist recht gut. Selbst im Sommer bei regem Badebetrieb hatte man noch akzeptable Werte. Wobei die Bedingungen natürlich auch hier schwanken. Was diesen See jedoch zum Tipp für Taucher macht ist der prächtige Bewuchs. Schon wenige Meter vom Ufer entfernt beginnt ein Pflanzengürtel, wie man ihn nur selten zu sehen bekommt. Stellenweise reicht dieser selbst aus 4m Tiefe noch bis kurz unter die Wasseroberfläche. Ein Abstecher in den Bereich jenseits der 5m-Marke lohnt sich gar nicht. Ausser Schlamm ist hier nichts zu sehen.
Auch Fische gibt es im Glienicker See reichlich und im bewachsenen Bereich sogar in großen Schwärmen. Ein wenig mehr Farbe und es würde echtes "Tropenriffgefühl" aufkommen. Ein Hecht, den wir bei fast jedem Tauchgang am Einstieg Uferpromenade wiedergesehen haben, ist so riesig und standorttreu, dass er sich auch als Werbeträger eignen würde. Ich hatte nur keinen Edding dabei ;-). Insbesondere Nachttauchgänge sind im Glienicker See ein echtes Erlebnis und unbedingt zu empfehlen. Spät abends gibts auch an Sommerwochenenden keine Probleme mehr mit den Parkplätzen.