Tauchen ist in der Schweiz wesentlich einfacher als in Deutschland. Grundsätzlich sind alle Gewässer zu betauchen - nur an wenigen
Stellen gibt es Verbote. Ausserdem sind die Tauchplätze auch sehr abwechslungsreich. Denn neben den großen Seen gibt es zahlreiche sehr hoch
gelegene Bergseen und natürlich die berühmten glasklaren Flüsse. Je nach Jahreszeit sind diese jedoch kalt bis sehr kalt. Erst im
Spätsommer - und somit lange nach der Schneeschmelze - liegen die Temperaturen im zweistelligen Bereich. Dieser Bericht von Sportfreund
Norbert Roller stellt uns einige der schönsten eidgenössischen Tauchplätze vor...
Flusstauchen in der Verzasca
Flusstauchen in der Maggia
Vierwaldstättersee
Teil II: Valle Maggia - Fluss Maggia
Text und Fotos © Norbert Roller
Von Locarno kommend erreichten wir das Dörfchen Ponte Brolla nach weniger als 15 Minuten mit dem Auto. An der Kreuzung am Bahnhof
Pontebrolla führt eine Brücke über die Maggia in Richtung Centovalli. Diesen überquerten wir und sahen auf der linken Seite auch
schon den Tauchplatz von oben. Bei niedrigem Wasserstand in der Maggia wird ein großes Sandbett sichtbar, das zum Baden einlädt.
Von diesem kleinen Strand wollten wir in die Maggia abtauchen.
Ganz in der Nähe des Strandes gibt es einen Parkplatz, den wir ganz leicht fanden, indem wir dem Schild
"Sportivo" folgten. Schon am Parkplatz war klar, dass wir nicht alleine tauchen würden, denn zahlreiche Taucher waren
in verschiedenen Stadien des An- und Ausziehens anzutreffen. Mit dem üblichen Parkzoll von 5 Franken waren wir dabei.
Der Einstieg in den Gumpen unterhalb der Brücke befindet sich am Ende des Sandstrandes, den man über einen kurzen Weg durch den
Wald erreicht. Das Wasser in der Maggi fließt langsamer als in der Verzasca. Der Gumpen selbst hatte, bei diesem niedrigem
Wasserstand, keine Strömung. Das in den Fels gegrabene Flussbett und die rund geschliffenen Granitfelsen zeugten indes von
deutlich höherem Wasserspiegel.
Die Sicht am einzigen nutzbaren Einstieg war praktisch gleich Null. Dies lag nicht nur am sandigen Untergrund, sondern vor
allem an den zahlreichen Tauchern, die diesen Einstieg in den Maggia benutzen.
Wir paddelten deshalb zunächst einige Meter an der Oberfläche an den ersten Felsen vorbei in Richtung des Gumpen. Hier wurde
die Sicht dann langsam besser und lag je nach Tiefe zwischen 5 und maximal 10 Metern.
Der Boden der Maggia war übersäht mit sehr großen Felsbrocken, die das Tauchen wie in einem Labyrinth gestalteten. Durch die
geringe Tiefe konnten wir uns jedoch von unten am deutlich sichtbaren Ufer orientieren oder wir tauchten halt mal kurz auf.
Teilweise waren die Felsen, also das Flussbett der Maggia, in Stromlinienform ausgewaschen und halfen bei der Orientierung.
Wir folgten diesen Granitkanälen gemütlich weiter flussaufwärts.
Etwa in der Hälfte platschte ein kleiner Wasserfall in das Wasser und erzeugt neben zahlreichen Luftblasen noch schöne Lichtspiele
auf den Felsen. Die Felsen waren jedoch nicht so schön weiß wie in der Verzasca, sondern meistens mit gelbroten Algen überzogen.
Dies ist ein klares Indiz für die deutlich geringere Strömungsgeschwindigkeit der Maggia.
Auf dem ganzen Tauchgang wurden wir von kleinen Babyforellen und Grundeln begleitet. Diese lassen sich zwar nicht gerne
fotografieren, sind aber auch nicht wirklich schreckhaft. Alles in allem pendelten wir 45 Minuten zwischen 3 und 7 Meter Tiefe
bei milden 16 Grad Wassertemperatur.
Fazit: Die Maggia eignet sich, zumindest im Hochsommer, auch für Anfänger. Bei geringer Tiefe, nahezu keiner Strömung und
milden Wassertemperaturen ist das Tauchen mit dem in einem besseren Binnensee vergleichbar. Die Sichtweite und die
Felsenformationen sind aber auf jeden Fall spannender als im Stau- oder Baggersee.
Der Dank für diesen Beitrag gilt unserem Sportfreund Norbert Roller!
Weitere Fotos und Berichte auch unter http://www.kacr.de
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